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E-Commerce 2025: 5 effektive Strategien für wirtschaftlich turbulente Zeiten


Vom Entwickler zum Geschäftsführer mit über zehn Jahren Shop-Erfahrung. Teilt klare Tipps zu Strategie, Performance, Marketing und Kundengewinnung im E-Commerce.
- Das Konsumklima im Wandel der letzten Jahre
- Zentrale Veränderungen im Kaufverhalten der deutschen Verbraucher
- E-Commerce im Zeichen veränderter Verbraucherstimmung
- Strategie 1: Innovative Technologien einsetzen
- So nutzen führende Unternehmen KI in ihrem E-Commerce
- Strategie 2: Abonnement-Services einführen
- E-Commerce-Businesses mit den erfolgreich implementierten Abo-Modellen
- Strategie 3: Benutzergenerierten Content integrieren
- Beispiele für die erfolgreiche Nutzung von UGC
- Strategie 4: Re-Commerce ins Geschäftsmodell aufnehmen
- Unternehmen mit erfolgreichen Re-Commerce-Solutions
- Strategie 5: Resilienz in der Lieferkette aufbauen
- Fazit
Aufgrund der wirtschaftlichen Rezession kommt die deutsche Konjunktur derzeit nicht richtig in Schwung. Wirtschaftlich unsichere Zeiten haben in vielen Bereichen ihre Spuren hinterlassen, auch im elektronischen Handel. Obwohl die E-Commerce-Bedeutung weiterhin groß ist, hat sich das Verbraucherverhalten verändert.
In diesem Artikel findest Du Strategien, mit denen Du erfolgreich im Online-Handel in diesen wirtschaftlich turbulenten Zeiten bestehen kannst. Außerdem erfährst Du, wie führende Unternehmen diese Strategien bereits erfolgreich umsetzen – und kannst Dich davon inspirieren lassen.
Das Konsumklima im Wandel der letzten Jahre
In den vergangenen Jahren hat sich das Konsumverhalten der Deutschen zunehmend gedämpft, was Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen gestellt hat. Steigende Produktions- und Energiekosten, anhaltende Lieferschwierigkeiten, Inflation und Ukraine-Krieg sind Hauptgründe dafür.
2024 war die Situation im Konsumklima gemischt. Einerseits gab es leichte Verbesserungen im Vergleich zu den Vorjahren, andererseits blieb die Stimmung der Verbraucher eher zurückhaltend. Dies ist vor allem auf die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen, die weiterhin spürbar sind.
Nach kleinen Sprüngen und Verbesserungen im Jahr 2024 zeigte sich zu Beginn des Jahres 2025 wieder eine Eintrübung des Konsumklimas. Laut GfK lag der Konsumklimaindex im Juni 2025 bei –20,3 Punkten. Dieser negative Wert deutet darauf hin, dass die Konsumenten ziemlich pessimistisch sind und ihre Ausgaben zurückhalten.
Der rückläufige Indikator für die Anschaffungsneigung und der steigende Wert der Sparneigung zeigen, dass die Verbraucher weniger bereit sind, Geld auszugeben oder hohe Ausgaben in der Zukunft zu erwarten. Außerdem hat sich der Konjunkturerwartungswert in den letzten Monaten deutlich verringert, was zeigt, dass die Verbraucher zurückhaltender bei ihren Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung sind.
Gleichzeitig ist die Einkommenserwartung leicht gestiegen, was bedeutet, dass die finanzielle Situation der Menschen trotz Vorsicht stabil bleibt.

Zentrale Veränderungen im Kaufverhalten der deutschen Verbraucher
Im Nutzerverhalten lassen sich die oben genannten Faktoren wie folgt beobachten:
- Fokus auf Notwendigkeiten: Zu den Trendprodukten zählen nun vermehrt essenzielle Waren. Der Konsum von Luxus- und Impulsgütern wurde zurückgefahren.
- Weniger Markentreue: Verbraucher sind weniger marken-loyal und wechseln leichter zu preisgünstigeren oder qualitativ gleichwertigen Produkten.
- Nachhaltiger Konsum: Menschen legen verstärkt Wert auf nachhaltige Produkte und Geschäftspraktiken.
- Steigende Preisbewusstheit: Verbraucher achten verstärkt auf Preis-Leistungs-Verhältnisse und vergleichen Angebote intensiver, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
E-Commerce im Zeichen veränderter Verbraucherstimmung
Inmitten der allgemeinen Änderungen des Konsumklimas ist die Situation im E-Commerce derzeit zweideutig. Immer mehr Menschen bevorzugen beim Einkaufen digitale Dienste, wodurch das E-Commerce-Business von der wachsenden Anzahl an Kunden profitiert.
Andererseits müssen Online-Händler auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden schnell reagieren. Da sich die Erwartungen der Verbraucher ständig ändern, muss sich der E-Commerce anpassen, um diesen gerecht zu werden. Wichtige Faktoren dabei sind Preisgestaltung, Vertrauen und Transparenz sowie der Einsatz neuer Technologien.

Lies weiter und erfahre, welche Strategien Onlineshops ergreifen können, um sich erfolgreich an die aktuellen Herausforderungen anzupassen. So kannst Du Deine Chancen erhöhen, selbst die anspruchsvollsten und preisbewusstesten Konsumenten zum Kauf zu motivieren.
Strategie 1: Innovative Technologien einsetzen
Technologische Innovationen sind heute der Motor des digitalen Handels. Sie verändern nicht nur, wie man einkauft, sondern auch, wie Unternehmen agieren. Besonders Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zentrale Rolle dabei, das Onlineshopping für Kunden noch angenehmer und personalisierter zu gestalten.
Sie hilft dabei, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Käufer zu entwickeln und ermöglicht es Marken, auf diese Bedürfnisse in Echtzeit zu reagieren. KI wird nicht nur zur Analyse von Daten genutzt, sondern auch, um den gesamten Bestellprozess zu verbessern – von der Lagerverwaltung bis hin zur Preisgestaltung.
In einer Welt, in der jede Sekunde zählt, gilt: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Technologie ist der Schlüssel, um nicht nur mitzuhalten, sondern voranzugehen.
So nutzen führende Unternehmen KI in ihrem E-Commerce
- Otto: Dieses Unternehmen verwendet KI-gestützte Chatbots für den Kundenservice und setzt Maschine-Learning-Algorithmen ein, um Kundenverhalten zu analysieren und die Produktempfehlungen zu optimieren.
- Home24: Ein Online-Möbelhändler, der AR-Technologie (Augmented Reality) in seine Plattform integriert, um es Kunden zu ermöglichen, Möbelprodukte in ihren eigenen Wohnräumen zu visualisieren.
- bw-online-shop: Ein Onlineshop für Outdoor-, Freizeit- und Bekleidung, der personalisierte Produktempfehlungen verwendet, damit Kunden gezielte Vorschläge bekommen.

Strategie 2: Abonnement-Services einführen
Ein Abonnementmodell ist ein Geschäftsmodell, bei dem Kunden periodisch (z.B. monatlich oder jährlich) wiederkehrende Produkt- oder Dienstleistungskäufe bezahlen.
Abo-Modelle schaffen eine Win-win-Situation, indem sowohl Kunden als auch Unternehmen davon profitieren können. Durch Abonnements erhalten Kunden exklusive Vorteile wie Rabatte, Gratisversand oder die Möglichkeit zur frühzeitigen Buchung ihrer Wunschprodukte. Solche Angebote fördern nicht nur eine engere Bindung zum Unternehmen, sondern steigern auch die langfristige Kundentreue.
Für Unternehmen bietet das Abonnementmodell eine verlässliche Einkommensquelle und ermöglicht es, eine langfristige Beziehung zu Kunden zu pflegen. Es hilft, ein klares Bild von den Vorlieben und Bedürfnissen der Kunden zu bekommen. Mit diesem Wissen können Unternehmen personalisierte Angebote machen und gleichzeitig neue Möglichkeiten für Cross-Selling und Up-Selling erschließen.
E-Commerce-Businesses mit den erfolgreich implementierten Abo-Modellen
- ASOS: Das Abo „ASOS Premier Deutschland“ bietet für einen festen jährlichen Preis unbegrenzte kostenfreie Lieferungen am nächsten Werktag oder am gewünschten Tag an. Es ist eine praktische Option für die regelmäßigen Käufer, da sie von schnelleren und häufigeren Lieferungen profitieren können, ohne bei jedem Einkauf zusätzliche Gebühren für den schnellen Versand zahlen zu müssen.
- Coffee Circle: Ein Onlineshop, der Kaffee-Abonnemente anbietet, bei denen der Kunde regelmäßig frischen Kaffee nach Hause geliefert bekommt. Außerdem erhält man ab der zweiten Lieferung des Kaffee-Abonnements dauerhaft einen attraktiven Rabatt.
- Mister Spex: Ein Online-Optiker, der Brillen, Sonnenbrillen und Kontaktlinsen verkauft. Er bietet ein Kontaktlinsen-Abo an, bei dem Kunden regelmäßig ihre benötigten Kontaktlinsen erhalten. Ab der zweiten Lieferung bekommen sie automatisch einen Rabatt auf die Gesamtkosten des Abonnements.

Strategie 3: Benutzergenerierten Content integrieren
Im E-Commerce ist Vertrauen das Kapital, das den Erfolg eines Unternehmens beeinflusst. Heute möchten Kunden nicht nur Dinge kaufen – sie suchen nach echten Erfahrungen und möchten sich von anderen in ihrer Entscheidung bestärkt fühlen.
User Generated Content (UGC) gehört daher zu den aktuellen Trends im Online-Handel und bezieht sich auf die Arten von Inhalten, wie Texte, Bilder, Videos oder Bewertungen, die von Benutzern erstellt werden. Der benutzergenerierte Inhalt wird häufig in sozialen Medien, Online-Foren, Blogs und anderen Plattformen veröffentlicht, auf denen Benutzer miteinander interagieren können.So ermöglicht UGC eine direkte Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden und erhöht die Glaubwürdigkeit, was zu einer nachhaltigen Kundenbindung führt.
Beispiele für die erfolgreiche Nutzung von UGC
- Kundenrezensionen und -bewertungen helfen Unternehmen, ihre Glaubwürdigkeit zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu überprüfen, während sie den Kunden wichtige Einblicke in Produkte und Dienstleistungen bieten. Ein Beispiel dafür ist der Onlineshop Etsy. Er integriert Kundenbewertungen, indem die Käufer eine Möglichkeit haben, Produkte zu bewerten und ihre Erfahrungen mit Bildern zu teilen.
- Visueller Instagram-UGC. Instagram bietet E-Commerce-Unternehmen eine Schatzkiste an Nutzerbeiträgen, da die Plattform bei den Kunden äußerst beliebt ist. Ein Beispiel für die erfolgreiche Verwendung von Instagram-UGC ist das Hautpflege-Unternehmen Paula’s Choice. Für seine Instagram-Marketingkampagne setzt es auf Fotos von Kunden, die ihre Erfahrungen mit den Produkten teilen und die Ergebnisse zeigen. Das schafft Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl.
- Andere Social-Media-Plattformen. Neben Instagram ermöglichen auch Facebook, TikTok, Twitter, YouTube usw. das Wachstum und die direkte Kundeninteraktion für die Onlineshops. Ein Beispiel dafür ist der Online-Parfümeriehändler Douglas: Er lädt Nutzer dazu ein, Teil seiner TikTok-Community zu werden. Die Community-Mitglieder erstellen kurze Videos, in denen sie zeigen, wie sie Douglas-Produkte anwenden und welche Ergebnisse sie damit erzielen – und teilen diese mit der TikTok-Community.

Strategie 4: Re-Commerce ins Geschäftsmodell aufnehmen
Reverse Commerce (Re-Commerce) ist eine Handelslösung, die perfekt zu den aktuellen Trends im E-Commerce passt. Er bezeichnet den Prozess des Kaufs, Verkaufs und der Wiederverwendung von gebrauchten Artikeln, sei es Kleidung, Elektronik, Möbel oder andere Güter.
Die Bedeutung von Re-Commerce liegt in seiner Fähigkeit, einen nachhaltigen Ansatz für den Handel zu fördern und gleichzeitig den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht zu werden. Durch die Möglichkeit gebrauchte Waren zu kaufen oder zu verkaufen, wird eine Kreislaufwirtschaft angestoßen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorteilhaft ist.
Unternehmen mit erfolgreichen Re-Commerce-Solutions
Es gibt mehrere Businesses, die erfolgreich Re-Commerce-Lösungen implementiert haben:
- Rebuy ermöglicht es Kunden, gebrauchte Elektronik, Bücher, Filme und Videospiele zu verkaufen. Der Onlineshop prüft die eingehenden Produkte, kauft sie an und verkauft sie weiter.
- Wirkaufens akzeptiert gebrauchte Elektronikprodukte wie Smartphones, Tablets, Laptops und Kameras.
- Momox ermöglicht es, gebrauchte Bücher, CDs, Spiele, Kleidung bzw. Schuhe zu einem festen Preis direkt zu verkaufen.

Außerdem gibt es Unternehmen, die ursprünglich auf den klassischen Verkauf neuer Produkte fokussiert waren, doch sich später entschieden, in den Re-Commerce einzutreten. Dieser Schritt wurde vor allem durch den wachsenden Trend zu nachhaltigem Konsum und zirkulären Geschäftsmodellen motiviert, um ihre Geschäftsstrategien zukunftsfähig und umweltfreundlicher zu gestalten. Hier sind einige Beispiele:
- Zalando startete im Herbst 2020 mit dem „Pre-owned“-Segment und ermöglichte es Kunden, Secondhand-Mode über die Plattform zu kaufen und zu verkaufen. Mit diesem Schritt will Zalando nicht nur den wachsenden Re-Commerce-Markt nutzen, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Mode leisten und gleichzeitig den Wandel zu einem zirkulären Geschäftsmodell vorantreiben.
- MediaMarktSaturn begann 2010 mit der Rücknahme gebrauchter Elektronik. Zunächst auf den Verkauf neuer Produkte fokussiert, erweiterte das Unternehmen sein Modell, um nachhaltige Kreisläufe zu fördern und die Lebensdauer von Geräten zu verlängern.
Strategie 5: Resilienz in der Lieferkette aufbauen
Neben modernen Funktionen, Trend-Produkten und attraktiven Rabatten ist die termingerechte Lieferung absolut wichtig. Wenn die Kunden ihre Bestellungen immer wieder verspätet bekommen, verlieren sie schnell das Vertrauen und kaufen beim nächsten Mal im anderen Onlineshop. Zuverlässigkeit bei der Lieferung spielt also eine große Rolle, um Kunden langfristig zu binden.
Lieferkettenprobleme äußern sich in Verzögerungen, Produktionsausfällen oder hohen Transportkosten. Ursachen können Naturkatastrophen, politische Unsicherheiten, steigende Nachfrage oder Lieferantenprobleme sein.
Um die Stabilität der Warenversorgung sicherzustellen, sind folgende Aspekte zu beachten:
- Automatisierung und Digitalisierung. Moderne Technologien ermöglichen es, Lieferprozesse effizienter und fehlerfreier zu gestalten. Ein perfektes Beispiel dafür ist Amazon: Das Unternehmen setzt heute in seinen Logistikzentren ca. 750.000 Roboter ein, die Lager bewegen, schwere Pakete transportieren, Produkte sortieren, verpacken und vieles mehr. Durch den Einsatz moderner Robotik und KI sorgt Amazon dafür, dass Bestellungen schneller und nachhaltiger ausgeliefert werden.
- Risikomanagement. In einer komplexen Lieferkette ist es ziemlich schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb ist es wichtig, einen klaren Plan zu haben, um frühzeitig Risiken zu erkennen und schnell reagieren zu können. Walmart z.B. hat das gut gemacht. Mit einem Echtzeitüberwachungssystem kann das Unternehmen Engpässe sofort erkennen und so die Versorgung seiner Filialen stabil sicherstellen.
- Kommunikation und Zusammenarbeit. Ein starkes Partnernetzwerk kann Unternehmen helfen, ihre Reichweite zu vergrößern und mehr Kunden zu erreichen. Ein Beispiel für diese Strategie ist Zalando, das mit mehreren Logistikdienstleistern wie DHL, Hermes und DPD zusammenarbeitet. Diese Partnerschaften ermöglichen nicht nur effizientere Lieferprozesse, sondern auch eine flexible Zustellung. D.h. können die Kunden zwischen verschiedenen Zustelloptionen wählen, wobei ihre Zufriedenheit steigt.

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Fazit
Die letzten Jahre haben für den E-Commerce viele Veränderungen mit sich gebracht. Die gedämpfte Verbraucherstimmung stellt besondere Herausforderungen an jeden Onlineshop-Betreiber. Die Konsumenten sind vorsichtiger beim Ausgeben und suchen nach Wert, Nutzen und Nachhaltigkeit.
Um in diesem Umfeld erfolgreich zu bleiben, müssen E-Commerce-Unternehmen flexibel sein. Sie sollten verstärkt auf Abonnementmodelle und UGC setzen, um Kunden zu binden. Außerdem gewinnt heutzutage Re-Commerce an Bedeutung.
Technologien wie KI, Chatbots und Augmented Reality spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie helfen, diese modernen Herausforderungen zu bewältigen und ein reibungsloses Einkaufserlebnis zu schaffen.
Insgesamt erfordert die E-Commerce-Landschaft 2025 sowohl Anpassungsfähigkeit als auch Innovation, um in diesen bewegten Zeiten erfolgreich zu sein. Die Kundschaft setzt den Trend und es ist spannend, diese Herausforderung zu akzeptieren.